Ahrweinkönigin

Der siebte Fall für die Koblenzer Kriminalkommissarin Franca Mazzari

Nach "Apollofalter" (Mosel), "Goldschiefer" (Mittelrhein) spielt der dritte Weinkrimi von Gabriele Keiser
im Rotweinparadies an der Ahr

erschienen: Juni 2019
ISBN 978-3-8392-2493-9
Auch als E-Book erhältlich

Wo Wein angebaut wird, gibt es immer einen Grund zum Feiern. So auch am Freitag vor Pfingsten: An diesem Abend wird die neue Ahrweinkönigin gekürt. Die 19jährige Melanie Dellinger aus Ahrweiler gewinnt das Krönchen, das auch die Eintrittskarte zur Wahl der deutschen Weinkönigin im September ist - doch daran wird Melanie nicht mehr teilnehmen können.
Ihr Wissen über Wein verdankt sie hauptsächlich ihrem ehemaligen Freund, dem 20jährigen Robin, den sie seit Kindheitstagen kennt und dessen Eltern alteingesessene Winzer sind. Kurz nach Pfingsten wird Melanie tot aus der Ahr bei Altenahr geborgen. Was ist geschehen?

In diesem Weinkrimi, in dem es auch um aktuelle Themen wie Bienenhaltung und um deutsche Soldaten in Afghanistan geht, werden die Themen Krieg und Frieden sowie Vertrauen und Verlust miteinander verknüpft, die sich sowohl in Gegenwart und Vergangenheit spiegeln als auch durch Nähe und Ferne sowie im gesamten Schauplatz des Ahrtals mit seinen historischen Besonderheiten.

Der Film im Kopf - Kurzinterview in "kulturnews"

Im Roman erwähnte Schauplätze:

Die Brückenpfeiler mitten in den Weinbergen

"So lange sie denken konnte, ragten die fünf monumentalen Pfeiler wie mahnende Fingerzeige in den Himmel. Mitten in den Weinbergen. Eine Eisenbahnbrücke über das Adenbachtal hatte das einmal werden sollen. Teil einer geplanten Bahnlinie, die jedoch nie vollendet wurde."

Der Silberbergtunnel

"Als Robin noch klein war, führte sein liebster Weg die Anhöhe hinauf über den Rotweinwanderweg hin zum Silberbergtunnel, wo man auch heute noch nachempfinden kann, wie die Ahrweiler Bevölkerung gegen Ende des zweiten Weltkrieges dort Schutz gesucht hat. Der Eingang ist zwar abgesperrt, doch durch das Gitter sieht man zahlreiche Trümmer, die durch eine Sprengung der Franzosen während der Besatzungszeit entstanden sind."

Hier suchte die Bevölkerung während des Krieges Schutz

"
Ewig konnte der Kleine dort stehen, die Händchen an den Gitterstäben, hinein in das Dunkel schauend, das man nicht betreten darf. Er wollte genau wissen, was alles dahinter ist, außer den Dingen, die man sehen konnte, und Carolin hatte es ihm, so gut sie es vermochte, erklärt."

Der Rotweinwanderweg oberhalb von Ahrweiler

"Ins Ahrtal war Franca bisher äußerst selten berufen worden. Wirklich merkwürdig, dass sie erst vergangenen Samstag eine Tour durch den Rotweinwanderweg gemacht hatte. Ob es tatsächlich keine Zufälle gab, wie immer wieder behauptet wurde? Alles komme so, wie es kommen müsse. Aber wer lenkte das? Dass ein einziger Gott so viel Macht haben sollte, daran hatte sie noch nie so recht geglaubt."

Auf dem Ahrsteig

"Nun ging es weiter steil bergan den Ahrsteig hinauf. Bereits nach kurzer Zeit taten ihm die Waden weh. Er sollte öfter ins Fitnessstudio gehen, lange hatte er nicht trainiert, im Gegensatz zu Nathalie, die die Strecke mühelos beherrschte. Immer wieder versperrten quergelegte Baumstämme Abzweigungen, um den rechten Weg zu markieren. Nach einiger Zeit, die ihm endlos vorkam, stießen sie auf einen Stein mit der Aufschrift "Teufelsloch", ein Wegweiser.
"Wir haben´s bald geschafft", meinte Nathalie aufmunternd, die bemerkte, dass er sich ein wenig quälte."

Das Teufelsloch mit Blick auf Altenahr

"Von hier aus gelangt man auf einen Rundweg, der hoch hinauf führt zu spektakulären Aussichtspunkten. Besonders das Teufelsloch ist ein beliebtes Ausflugsziel. Es ist bekannt, dass Melanie eine begeisterte Wandererin war. Und diese Gegend hier zwischen Teufelsloch und Engelslay" - er deutete auf die jeweiligen Gebiete - "ist sehr beliebt sowohl bei Wanderern als auch bei Geocachern. Die Strecke geht teils über unbefestigte äußerst schmale Wege. Man hat dort fast schon alpine Verhältnisse. Das ist nicht ungefährlich. Vor ein paar Jahren ist dort eine junge Frau abgestürzt."

   Ehrenfriedhof Bad Bodendorf

"Clarissa blieb vor der Friedhofsmauer neben dem gemauerten Türmchen stehen und las laut vor: "Kriegsgräberehrenstätte. Hier ruhen 1212 Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft." Sie drehte sich zu Karin um: "Die verstarben fast alle im Lager 'Goldene Meile'. Dort, wo wir eben vorbeigefahren sind. Hast du das gewusst?"
Karin zuckte mit den Schultern.
"Den Toten zur Ehrung. Den Lebenden zur Mahnung", las Clarissa weiter. Karin schritt an ihr vorbei. Zielstrebig ging sie durch das Tor zu dem hinteren Teil des Friedhofs ..."


Gedenkstätte Lager Rebstock - ein Außenlager des KZ Buchenwald


"Dass es ein KZ Außenlager in den Ahrweiler Weinbergen gab, hatte Franca nicht gewusst. Sicher war irgendwann mal die Bezeichnung "Lager Rebstock" gefallen. Doch was sich dahinter verbarg, hatte sie nun erfahren, denn auf ihrem Rückweg vom Kloster Marienthal hatten sie die neu errichtete Gedenkstätte aufgesucht. Die Gedenkstätte befand sich in unmittelbarer Nähe neben dem inzwischen verschlossenen früheren Haupteingang des Regierungsbunkers, dessen Existenz man lange Jahre geheimgehalten hatte."

Alle Zitate aus: "Ahrweinkönigin"

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